Der Kuckuck und der Esel (Juni 2018; 13. Juni 2014)

Der Kuckuck und der Esel (Juni 2018; 13. Juni 2014)

                    

Bildnachweis s. unten  -  In der letzten Tagen konnte man wieder regelmäßig aus der Ferne den Ruf eines Kuckucks hören. Besonders frühmorgens nach Sonnenaufgang, der um diese Zeit Mitte Mai schon früh beginnt, vernimmt man ihn deutlich. Vermutlich nistet der Vogel am Rande des Marinearsenals nördlich der TWA. Es ist zwar kein sehr melodischer Gesang, aber weittragend. Wer ihn einmal gehört hat, der vergisst ihn nie mehr. Zum anderen weckt der Kuckuck aber auch Frühlingsgefühle – üblicherweise hört man die ersten Kuckucksrufe Ende April, Anfang Mai – und ist so ein Bote des zu Ende gegangenen Winters.

"Der Kuckuck ist ein Langstreckenzieher, er zieht überwiegend nachts. Sein Winterquartier liegt in Afrika südlich des Äquators. Nach einer 1 1/2 Monate dauernden Erholungsphase in der östlichen Sahelzone bleiben sie drei Monate in Waldgebieten des südwestlichen Zentralafrikas und starten im Februar zum 9.100 km langen Flug in ihre Brutgebiete mit Zwischenstopps in Ghana, Elfenbeinküste, Westafrika und Italien." (wikipedia).

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Der Kuckuck und der Esel (13. Juni, 2013)

Es verwundert daher nicht, dass der Vogel auch ein fester Bestandteil unserer Kultur geworden ist. Der Kuckuck und das Kuckucksei  kommen in vielen Redensarten vor, wie man auf wikipedia nachlesen kann. Der Kuckuck kommt oft ein Verhüllungswort für den Teufel darstellt, also als Ersatzwort genutzt wird, wenn der Teufel nicht wörtlich genannt werden soll. Diese ab dem 16. Jahrhundert vorzufindende Umschreibung fand Verwendung, weil befürchtet wurde, dass mit der Nennung seines Namens der Teufel herbeigerufen würde.

Beispiele:

  • „Scher dich zum Kuckuck!“ – „Scher dich zum Teufel!“
  • „Weiß der Kuckuck …“ – „Das weiß allenfalls der Teufel.“ (Das weiß niemand.)
  • „Der Kuckuck ist los!“ – „Der Teufel ist los.“ (Es ist reichlich Betrieb.)
  • „Zum Kuckuck nochmal!“ – „Zum Teufel!“
  • „Hol’s der Kuckuck!“ – „Hol’s der Teufel!“ (Mir doch egal.)

Es gibt auch viele Kinderlieder und Märchen dazu. Das schönste Kinderlied, das ich erinnere, ist das vom Kuckuck und dem Esel, die einen Wettstreit ausführen, wer denn am besten sänge. Der Text ist von Hoffmann von Fallersleben (1798–1874); Noten & Text  (www.liederprojekt.org) könnt ihr hier frei als pdf-Datei downloaden; für diejenigen, die keine Noten lesen gibt es noch ein youtube video. Viel Spaß beim Mitsingen!

Das Verhalten des Kuckuck gilt als illoyal, denn die 'faule' Kuckucksmutter legt heimlich ihr Ei in das Nest anderer Vögel, um es von denen ausbrüten zu lassen. Im Volksmund gilt der Kuckuck daher als Schmarotzer. Das sprichwörtliche Kuckucksei (wikipedia) ist Symbol und wird gern auch im übertragenden Sinn zur Kritik entsprechenden menschlichen Verhaltens angewandt. Das Kuckuck-Küken wirft zudem konkurrierende Eier oder gar Jungvögel 'gnadenlos' aus dem Nest, weil seine kleinen Stiefeltern es sonst nicht genügend ernähren könnten, wie man auf diesem informativen youtube-video (in Englisch) sehen kann. Obwohl der junge Kuckuck bald schon viel größer als die Stiefeltern ist, erkennen sie ihn als ihr Kind weiterhin an und füttern es unermüdlich weiter. Bald nachdem der Kuckuck flügge geworden ist, wird es Herbst und er zieht zum ersten Mal in seinem Leben in wärmere Gefilde nach Afrika. Hier is noch ein weiteres video zum Gesang des Kuckucks (youtube).

Eine sehr informative und ausführliche Vogelkunde des Kuckuck findet Ihr auf der website (www.jagd.it)

Bildnachweis: Titelbild: Der Scherenschnitt zum Lied 'Der Kuckuck und der Esel' entstammt einer alten Postkarte (www.ak-ansichtskarten.de), vermutlich aus den 1930er Jahren. Das Foto des Kuckucks von der website der Fotocommunity. credit: Wolfgang Brandmeier,